Was tun gegen Wadenkrämpfe?

Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm und können jederzeit auftreten. Einige Menschen werden bei körperlicher Bewegung von einem Schmerz im Wadenmuskel heimgesucht und andere Menschen werden mitten in der Nacht durch den Schmerz geweckt. Heute sind Wadenkrämpfe leider keine Seltenheit mehr. Der nachfolgende Ratgeber enthält Informationen rund um das Thema Wadenkrämpfe.

Der Ablauf und die Symptome

In der Regel werden die Muskeln mit Reizen aus dem Gehirn gespeist. Die feinen Nervenbahnen sind für die Übertragung zuständig. Diese Reize sorgen dafür, dass der Muskel angespannt werden kann. Nach kurzer Zeit sollte der Muskel sich aber auch wieder entspannen. Der Wadenkrampf ist ein plötzliches auftretendes Verhärten der Muskeln. Das Verhärten führt dann zu den starken Schmerzen. Die Muskelkontraktion kann nicht eigenständig gesteuert werden. Der Krampf verschwindet meist genauso schnell wie er auftreten ist. Für eine schnellere Linderung bietet sich leichte Massagen an. Die verhärteten Muskeln müssen entspannt werden und dazu ist eine Massage die einfachste Methode.

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Wer ist betroffen?

Viele Menschen denken bei Wadenkrämpfen zuerst an ältere Personen. Teilweise ist das auch vollkommen richtig, denn ein Wadenkrampf tritt immer dann auf, wenn ein Magnesiummangel vorliegt. Dadurch beginnen sich die Muskeln ohne Vorankündigung zu verkrampfen und lösen einen heftigen Schmerz im Wadenmuskel aus. Wadenkrämpfe können aber auch eine Begleiterscheinung sein. Gerade Diabetiker klagen sehr häufig über Wadenkrämpfe. Aber nicht nur Kranke und Ältere können von Muskelkrämpfen heimgesucht werden. Auch andere Personengruppen können betroffen sein:

  • Schwangere
  • Sportler
  • Personen, die eine Mangelernährung haben
  • Personen, die viel Alkohol zu sich nehmen
  • Personen, die unter Flüssigkeitsmangel leiden
  • Personen, die eine Fuß-Fehlstellung haben

Diese Personengruppen brauchen täglich einen hohen Magnesiumanteil. Bekommen sie diesen nicht, dann können Wadenkrämpfe die Folge sein.

Die Ursachen

Es gibt unzählige Faktoren, die zu Wadenkrämpfen führen können. Grundsätzlich wird aber zwischen drei Varianten unterschieden:

  • Paraphysiologische Wadenkrämpfe:

Das sind Krämpfe, die bei ungewohnten Tätigkeiten oder Sport auftreten. Sie sind keine dauerhaften Beschwerden, sondern tauchen urplötzlich auf, wenn die Belastung ungewohnt ist. Im Grunde kann gegen diese Krämpfe vorgebeugt werden, denn je trainierter der Muskel ist desto geringer ist ein Muskelkrampf. Der Paraphysiologische Krampf entsteht meist durch das Ungleichgewicht des Elektrolythaushaltes. Beim Sport werden die meisten Mineralien ausgeschwitzt.

  • Idiopathische Wadenkrämpfe:

Die Ursachen sind nicht bekannt. Die Wadenkrämpfe treten einfach auf und verschwinden nach kurzer Zeit wieder. Bisher hat die Medizin dafür noch keine Ursachen gefunden.

  • Symptomatische Wadenkrämpfe:

Das sind Wadenkrämpfe, die als Begleiterscheinung bei einer chronischen Erkrankung auftauchen. Sie können nicht nur bei Herz-Kreislauf-Problemen, Muskelerkrankungen oder Nervensystemerkrankungen auftreten, sondern auch durch die Einnahme von Medikamenten.

Andere Ursachen für Wadenkrämpfe

  • ungünstige Schlafposition
  • Fehlstellung von Füßen oder Beinen
  • ältere Personen mit Wassermangel oder untrainierter Muskulatur
  • bei zu hoher Hitze
  • Durchblutungsstörungen
  • beim Schwimmen
  • unpassendes Schuhwerk

Grundsätzlich ist ein Wadenkrampf, der unregelmäßig und selten auftritt kein Fall für den Arzt. Bei Wadenkrämpfen, die regelmäßig auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch Schwangere, die unter Krämpfen leiden, müssen ihren Gynäkologen aufsuchen.

Das Vorbeugen von Wadenkrämpfen

Damit Wadenkrämpfe vermieden werden können, gibt es einige Maßnahmen oder sogenannte Verhaltensregeln.

  1. Stress sollte zu jeder Zeit vermieden werden. Stress verbraucht viel Magnesium.
  2. Eine gesunde Ernährung ist Pflicht. Gerade eine magnesiumreiche Ernährung hilft vorbeugend gegen Wadenkrämpfe.
  3. Isotonische Getränke sollten regelmäßig getrunken werden.
  4. Regelmäßige Sportübungen. Wadenkrämpfe können gut durch Sport verhindert werden. Wichtig sind die Dehnübungen vor und nach dem Sport.
  5. Warme Fuß- und Wannenbäder sind perfekt, um die Muskulatur zu entspannen. Ein Verkrampfen kann dadurch gut verhindert werden.
  6. Lockerungsübungen für die Beine können die Muskulatur positiv beeinflussen.
  7. Flaches Schuhwerk sollte getragen werden. Die Muskel werden durch hohe Schuhe unnatürlich belastet und das kann zu Wadenkrämpfen führen.

Tipps zur Behandlung von Wadenkrämpfen

Grundsätzlich sind Wadenkrämpfe harmlos, aber sehr schmerzhaft. Es gibt einige Verhaltensregeln, die helfen, den Krampf schnell zu überstehen. Sollte der Krampf nicht verschwinden, ist der Besuch des Hausarztes ratsam.

  1. Das Bein im Sitzen dehnen, um die Muskeln zu entspannen. Dazu das Bein durchstrecken und mit der Hand die Zehen Richtung Oberkörper ziehen. Diese Position halten bis der Krampf verschwindet.
  2. Der Muskel sollte leicht massiert werden. So kann sich der Krampf schneller lösen.
  3. Wärme ist perfekt, um den Muskel sofort zu entspannen. Eine Wärmflasche, Kirschkernkissen oder ein Vollbad sind wahre Muskelentspanner.