Was tun gegen O Beine?

Heute wird zwischen zwei Fehlstellungen der Beine unterschieden, den X-Beinen und den O-Beinen. Das O-Bein ist eine Fehlstellung, die auch unter dem Namen Varusstellung bekannt ist.

Diagnose der O-Beine

Erkennbar ist diese Fehlstellung, wenn die Beine gestreckt sind und die Knie sich in diesem Zustand nicht berühren. In der Regel ist ein Abstand von mindestens zwei Fingern notwendig, um die Fehlstellung zu erkennen. Die Achsen der Beine stehen nach außen, dabei berühren sich zwar die Knöchel, aber nicht die Knie. Aus einer kleinen Entfernung sieht diese Stellung aus als wäre ein O vorhanden. Durch O-Beine werden die Knieinnenseiten sehr stark belastet, was zu schmerzhaften Knieproblemen führen kann. O-Beine kommen sehr häufig bei Männern vor. Allerdings können auch Frauen mit starkem Übergewicht O-Beine bekommen.
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Die medizinischen Ursachen von O-Beinen

Es gibt zahlreiche Ursachen, die O-Beine zur Folge haben. Darunter:

  • eine innen gelegene Kniegelenkarthrose
  • Rachitis
  • Beinverkürzung der Gegenseite
  • Verletzungen oder Operationen, die am Innenmeniskus durchgeführt wurden

Die Beschwerden

Bei einer Fehlstellung können Beschwerden auftreten, die extrem schmerzhaft sein können:

  • Der Unterschenkel am Kniegelenk kann eine starke Abknickung nach innen aufweisen.
  • Bei geschlossenen Füßen ist ein deutlicher Abstand der beiden Knie wahrzunehmen.
  • Ein sichtbarer Schiefstand vom Becken.
  • Beim Gehen ein rasches Müde werden.
  • Ein sogenannter Watschelgang.

O- und X-Beine

In einigen Lebensphasen sind krumme Beine ein Normalfall. Bei Kleinkindern und Babys zum Beispiel sind O-Beine die Regel. Die ersten Gehversuche werden von den O-Beinen unterstützt, denn die Kinder erhalten bei den ersten Laufversuchen so eine ausreichende Stabilität. Kurz nach dem dritten Lebensjahr wandeln die O-Beine sich in X-Beine. In den kommenden Jahren bis zur Pubertät werden die X-Beine dann wieder verwachsen und eine Normalstellung stellt sich ein.

Was tun wenn keine Verbesserung in Sicht?

Grundsätzlich ist es ratsam schon vor dem Schulantritt einen Orthopäden aufzusuchen, wenn sich keine Besserung an der Beinstellung feststellen lässt. Gerade bei kleinen Kindern ist es möglich, durch die nachfolgenden Wachstumsphasen einige Fehlstellungen wieder gerade zu rücken. Dazu muss eine Kombination aus fachärztlicher Medizin und passendem Sport durchgeführt werden.

Diagnose von O-Beinen

Der Facharzt kann schon anhand des ersten Blicks eine präzise Diagnose erstellen. Dazu wird der Patient aufgefordert sich aufrecht hinzustellen. In der Regel erzählt der Patient dann auch noch von medialen Knieschmerzen, die typisch für O-Beine sind. Für eine sichere Diagnose wird der Arzt ein Röntgenbild machen. Auf dem Röntgenbild sind dann die Abweichungen genau zu erkennen. Bei Kindern wird zudem auf Stoffwechselstörung oder Hormonstörung getestet.

Die einzelnen Therapiemöglichkeiten

Die Therapie hängt immer von der grundsätzlichen Ursache ab. Zudem spielt das Alter des Patienten eine entscheidende Rolle.

Medikamentöse Behandlung

Bei rachitischen O-Beinen werden Vitamin D und Calcium verabreicht, die in hohen Dosen angeboten werden.

Einlagen gegen O-Beine

In jungen Altersklassen werden sogenannte Schuheinlagen verschrieben. Sie werden in den normalen Schuh eingelegt und zwingen das Bein, durch die Form der Einlage, in die Supinationsstellung. Auf Dauer wird so das Wachstum begradigt und die O-Beine verschwinden. Die Einlagen werden auf die Größe des Fußes angepasst und können jedes halbe Jahr erneuert werden. In der Regel trägt die Krankenkasse bei Kindern diese Schuheinlagen.

Physiotherapie gegen O-Beine

Zusätzlich kann eine Physiotherapie durchgeführt werden. Diese kann auch bei erwachsenen Patienten eine merkliche Verbesserung ermöglichen. Bei Erwachsenen ist diese Behandlung aber nur möglich, wenn eine leichte Fehlstellung vorhanden ist.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung von O-Beinen kann man schon im jungen Alter beginnen. Dazu ist eine ausreichende Einnahme von Vitaminen und Calcium notwendig. Idealerweise werden die Stoffe über eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung verabreicht. Zusätzlich kann Sport helfen, die Gelenke im Balance zu halten. Beim Sport ist es wichtig, dass alle Muskelgruppen gleichermaßen Beachtung finden.

Gewichtsreduzierung zur Vorbeugung

Mit einer guten Vorbeugung wird auch kein Übergewicht erreicht. Sollte schon Übergewicht vorhanden sein, dann bietet sich eine Nahrungsumstellung an, um Gewicht zu verlieren. Gleichzeitig kann ein gut ausgewähltes Trainingsprogramm hilfreich sein.

Hilfe durch Operation

Eine Operation ist nur bei Beschwerden notwendig. Eine Fehlstellung der Achsen kann eigentlich nur durch eine entsprechende Operation verbessert werden. Allerdings ist eine Operation ein schwerer Eingriff, der nur in die Tat umgesetzt werden sollte, wenn alle anderen Therapien keinen Erfolg gebracht haben.

Operation der O-Beine

Bei der Operation wird das Schienbein durchtrennt und mit Hilfe von Titan-Platten und Schrauben in die richtige Stellung gebracht. Nach drei Monaten kann der Patient das Bein wieder voll bewegen. Die Teile können bis zu 1,5 Jahre im Körper verbleiben.